Vor Jahren habe ich bereits die Theorie aufgestellt, dass Nationalsozialisten eigentlich ideologisch eher links einzuordnen sind. Die Links-Rechts-Stigmatisierung, wie wir sie heute kennen, stammt ursprünglich aus der französischen Revolution. Damals wurde die politische Sitzordnung des Parlaments zum Symbol für politische Haltungen: Liberale und Revolutionäre saßen links, Konservative rechts. Diese Einteilung wurde später in die politische Terminologie übernommen und prägt bis heute unser Verständnis von Ideologien. Allerdings können politische Strömungen auch Mischformen annehmen oder sich über die klassischen Kategorien hinaus bewegen.
Persönlich verabscheue ich den Nationalsozialismus zutiefst. Dennoch finde ich es wichtig, die historischen und ideologischen Grundlagen kritisch zu hinterfragen, insbesondere die Parallelen zur heutigen Politik. Diese Parallelen sind in einem Ausmaß vorhanden, das Anlass zur Sorge gibt.
Es existieren zahlreiche Zitate von Adolf Hitler, Joseph Goebbels und anderen nationalsozialistischen Propagandisten, in denen man ideologische Ähnlichkeiten und Muster erkennen kann, die auch in heutigen Gesellschaften und politischen Bewegungen sichtbar sind.
Adolf Hitler
- Rede vom 12. April 1922:
„Wir sind Sozialisten, wir sind Feinde des heutigen kapitalistischen Wirtschaftssystems, das die Schwachen wirtschaftlich aushungert, die Menschen unsittlich macht und sie zu einem bloßen Wert von Geld und Besitz herabwürdigt.“ - Interview vom 28. Dezember 1932:
„Der Nationalsozialismus ist die deutsche Form des Sozialismus.“ - Rede vom 1. Mai 1927:
„Unser Sozialismus ist national. Er erkennt den Wert des Individuums, solange dieses sich der Gemeinschaft dienstbar macht.“ - Rede vom 24. Februar 1941:
„Die Idee des Sozialismus, soweit sie in einer Gemeinschaftsordnung lebt, ist ein unerlässlicher Bestandteil unserer Bewegung.“
Joseph Goebbels
- Tagebucheintrag vom 17. November 1925:
„Der echte Sozialismus kommt aus dem Herzen, nicht aus dem Kopf.“ - Rede vom 9. Dezember 1928:
„Wir sind Sozialisten, weil wir die Not des Volkes fühlen. Unser Ziel ist die Gemeinschaft, der Einzelne ist nichts, die Gemeinschaft ist alles.“ - Artikel in „Der Angriff“ vom 23. Januar 1932:
„Der Nationalsozialismus ist die rechte Erkenntnis des Sozialismus.“ - Tagebucheintrag vom 15. April 1941:
„Sozialismus in Deutschland bedeutet, die Interessen des Volkes über die des Einzelnen zu stellen. Das ist unsere Aufgabe.“
Jeder Sozialismus – so die Kritik – basiert auf der Ausbeutung von Menschen. Die Profiteure dieses Systems sind stets diejenigen, die die Macht ausüben und von der Umverteilung oder Zentralisierung der Ressourcen profitieren. Wenn die Ressourcen erschöpft sind, bleibt als letztes Mittel oft der Krieg, um wirtschaftliche und geopolitische Karten neu zu mischen. Historisch gesehen haben sozialistische Systeme immer wieder gezeigt, dass sie nicht nur auf die Ausbeutung angewiesen sind, sondern auch zu autoritären Strukturen tendieren, die grundlegende Freiheitsrechte einschränken.
Auch in der Bundesrepublik Deutschland gab es nach dem Zweiten Weltkrieg eine Kontinuität von Personen, die zuvor im nationalsozialistischen Regime tätig waren und später am Aufbau der Bundesrepublik beteiligt waren. Diese „Bürotäter“ haben, oft unbehelligt, ihre Karrieren in der Nachkriegszeit fortgesetzt, was zeigt, wie schwierig es ist, mit der Vergangenheit konsequent abzuschließen.
Was muss die Gesellschaft tun um zukünftige nationalsozialistische Regierungen zu verhindern?