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Schiffshebewerk Niederfinow

Schiffshebewerk Niederfinow: Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und Industriegeschichte

Das Schiffshebewerk Niederfinow, eingebettet in die malerische Landschaft der Region, repräsentiert ein herausragendes Beispiel deutscher Ingenieurskunst und ist ein bedeutendes Zeugnis der Industriegeschichte. Mit einer reichen Vergangenheit und beeindruckenden technischen Spezifikationen bleibt das Schiffshebewerk Niederfinow eine faszinierende Attraktion für Besucher aus aller Welt.

Historischer Kontext und Entstehung: Das Schiffshebewerk Niederfinow wurde im 19. Jahrhundert erbaut, genauer gesagt in den Jahren 1827 bis 1834. Die Entwürfe stammen aus der Feder der Wasserstraßenverwaltung und wurden von einer deutschen Firmengemeinschaft umgesetzt. Diese Ära war geprägt von einem intensiven Ausbau des Wasserstraßennetzes, um den steigenden Anforderungen des wachsenden Handelsverkehrs gerecht zu werden.

Technische Spezifikationen: Das Hebewerk erstreckt sich über beeindruckende Maße – es ist 94 Meter lang, 27 Meter breit und erreicht eine Höhe von 60 Metern. Der eigentliche Trog, in dem die Schiffe gehoben werden, misst 85 Meter in der Länge, 12 Meter in der Breite und weist eine Wassertiefe von 2,50 Metern auf. Das Gesamtgewicht, inklusive des Wassers, beträgt enorme 4.300 Tonnen, und die Hubhöhe beeindruckt mit 36 Metern.

Funktionsweise: Das Herzstück des Schiffshebewerks ist seine einzigartige Funktionsweise. Ein einzelner Hub dauert nur etwa 5 Minuten, während eine Schleusung ungefähr 20 Minuten in Anspruch nimmt. Dies wird durch sorgfältig ausbalancierte Gegengewichte erreicht, die mit dem Trog durch 258 Stahlseile verbunden sind. Die Seile verlaufen über Seilscheiben, deren Durchmesser beeindruckende 3,50 Meter beträgt, und die jeweils ein Gewicht von 5 Tonnen tragen können.

Antrieb und Technologische Raffinesse: Der Antrieb des Schiffshebewerks erfolgt durch vier leistungsstarke Elektromotoren, jeder mit einer Kapazität von 55 kW. Diese Motoren heben und senken den Trog über ein ausgeklügeltes System von Ritzeln und einer Zahnstockleiter. Die Technologie, die in den Elektromotoren und der Antriebsmechanik verwendet wird, zeugt von der fortschrittlichen Ingenieursleistung ihrer Zeit.

Bautechnische Herausforderungen und Materialaufwand: Die Konstruktion des Schiffshebewerks erforderte erheblichen bautechnischen Aufwand. Die Gründung erfolgte durch stahlbewehrten Beton bis zu einer beeindruckenden Tiefe von 22 Metern, wobei die Grundplatte eine Stärke von 4 Metern aufweist. Die Baumaße sind beeindruckend: 760.000 Kubikmeter Bodenaushub, 72.000 Kubikmeter Beton, 68.000 Kubikmeter Kies, 14.000 Tonnen Portlandzement und 13.600 Tonnen Baustahl wurden für dieses Monument der Ingenieurskunst benötigt.

Beschädigung im 2. Weltkrieg

Kulturelles Erbe und Besuchererlebnis: Das Schiffshebewerk Niederfinow ist nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Erbe. Besucher haben die Möglichkeit, die faszinierende Geschichte dieses Baudenkmals zu erkunden und die beeindruckende Technik in Aktion zu erleben. Die umgebende Landschaft und die historische Bedeutung machen einen Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Insgesamt bleibt das Schiffshebewerk Niederfinow ein lebendiges Denkmal für die Innovationskraft und das technische Können vergangener Zeiten. Es verkörpert die fortschrittliche Ingenieurskunst, die notwendig war, um die Herausforderungen der industriellen Entwicklung im 19. Jahrhundert zu bewältigen, und bleibt heute ein beeindruckendes Symbol für das Erbe der deutschen Technologiegeschichte.




Inhalt der Tafel

Das Schiffshebewerk Niederfinow wurde gemäß den Entwürfen der Wasserstraßenverwaltung von einer deutschen Firmengemeinschaft errichtet.

Bauzeit und Kosten: Die Bauarbeiten erstreckten sich von 1827 bis 1834 und beliefen sich auf 2.750.000 Reichsmark. Das Hebewerk erstreckt sich über eine Länge von 94 m, eine Breite von 27 m und eine Höhe von 60 m. Der Trog ist 85 m lang, 12 m breit und weist eine Wassertiefe von 2,50 m auf. Das Gesamtgewicht beträgt 4.300 Tonnen, einschließlich des Wassers, und die Hubhöhe beträgt 36 m.

Die Dauer eines Hubes beträgt 5 Minuten, während eine Schleusung 20 Minuten in Anspruch nimmt. Die Gegengewichte, mit dem Trog durch 258 Stahlseile (52 mm Durchmesser im Durchschnitt) verbunden, wiegen insgesamt 4.300 Tonnen. Diese Seile laufen über Seilscheiben (Durchmesser: 3,50 m; Gewicht: 5 t).

Antrieb: Vier Elektromotoren mit jeweils 55 kW Leistung heben und senken den Trog über Ritzel und Zahnstockleiter. Die Gründung besteht aus stahlbewehrtem Beton bis zu einer Tiefe von 22 m, wobei die Grundplatte eine Stärke von 4 m aufweist.

Massenangaben: Für den Bau wurden 760.000 Kubikmeter Bodenaushub, 72.000 Kubikmeter Beton, 68.000 Kubikmeter Kies, 14.000 Tonnen Portlandzement und 13.600 Tonnen Baustahl benötigt.

Das Schiffshebewerk Niederfinow spielt eine entscheidende Rolle als Bindeglied zwischen den Wasserstraßen Oder und Havel sowie der Elbe.

Das Neue Schiffshebewerk in Niederfinow

Das bestehende Hebewerk kämpft an der Grenze seiner Möglichkeiten und genügt nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen. Ein Engpass entsteht, da die Troglänge die maximal zulässige Länge der Schiffe auf 84 Meter begrenzt. Das bedeutet, dass moderne Fahrzeuge mit einer beeindruckenden Länge von bis zu 110 Metern nicht passieren können. Dies führt dazu, dass sie ihre Ladekapazität nicht vollständig ausschöpfen können, da die Trogwassertiefe nur einen Tiefgang von 2,00 Metern zulässt. Die Leistungsfähigkeit des Hebewerks reicht nicht annähernd aus, um den erwarteten Durchgang von rund 4,4 Millionen Gütertonnen pro Jahr in Richtung Berlin zu bewältigen. Zusätzlich machen nach rund siebzig Jahren Betrieb umfangreiche Instandsetzungsarbeiten notwendig, wofür der Schiffsverkehr für eine beträchtliche Zeit gesperrt werden müsste.

Aufgrund dieser Herausforderungen wurde im Jahr 1992 beschlossen, einen neuen Abstieg in Niederfinow in die Bundesverkehrswegeplanung aufzunehmen.

Die Entscheidung für den Bau des neuen, beeindruckend großen Schiffshebewerks Niederfinow Nord wurde schließlich im Jahr 1997 getroffen. Im Herbst 2006 begannen die aufregenden Erdarbeiten zwischen dem bestehenden Hebewerk und der Schleusentreppe, begleitet vom Teilabriss der vierten (untersten) Schleuse. Am 23. März 2009 wurde der Grundstein für das neue Projekt gelegt, eine Zeremonie, an der der damalige Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck teilnahmen.

Der neue Troghat beeindruckende Dimensionen mit einer Nutzlänge von 115 Metern, einer Nutzbreite von 12,5 Metern und einer Tiefe von vier Metern, perfekt geeignet für Großmotorgüterschiffe. Der gefüllte Trog wiegt stolze 9800 Tonnen. Die Baukosten sollten sich ursprünglich auf 285 Millionen Euro belaufen. Ursprünglich war die erste Durchfahrt für 2017 geplant, während das alte Hebewerk noch bis mindestens 2025 in Betrieb bleiben sollte. Die Fertigstellung war Mitte 2018 „eventuell 2019“ geplant, mit geschätzten Kosten von 300 Millionen Euro. Im Januar 2020 wurde als neuer Termin das Jahr 2021 genannt. Im Juli 2021 tauchten Berichte über mögliche Kostensteigerungen in Höhe von 225 Millionen Euro auf. Schließlich erfolgte die mit Spannung erwartete Inbetriebnahme am 4. Oktober 2022.

Technische Beschreibung

Die Alte Schleusentreppe neben dem neuen Schiffshebewerk …

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