Wir sind erreichbar, wenn Sie Fragen haben.

Giftstoffe die bei der Verbrennung eines Windrades entstehen

Die Stoffe lassen sich grob in folgende Kategorien einteilen:

  1. Faserverbundwerkstoffe & ihre Komponenten
  2. Organische Lösungsmittel & Giftgase
  3. Verbrennungsnebenprodukte & persistente Schadstoffe
  4. Schwermetalle
  5. Betriebsstoffe & Additive
  6. Seltene Erden

  1. Faserverbundwerkstoffe & ihre Komponenten

Glasfaser (GFK)

Beschreibung: Glasfasern, die in einem Kunstharz (oft Polyester oder Epoxid) eingebettet sind.
Giftigkeit: Die Hauptgefahr besteht während der Verarbeitung. Eingeatmeter Feinstaub aus Glasfasern wirkt mechanisch reizend auf Haut, Augen und Atemwege und kann langfristig zu Lungenschäden führen. Das fertige Bauteil ist ungefährlich.

Karbonfaser (CFK)

Beschreibung: Kohlenstofffasern, die in einer Matrix (meist Epoxidharz) eingebettet sind. Noch leichter und fester als GFK.
Giftigkeit: Ähnlich wie bei GFK ist die Bearbeitung kritisch. Die feinen Kohlenstofffasern sind elektrisch leitend und können Kurzschlüsse in Elektrogeräten verursachen. Beim Einatmen sind sie ebenso reizend und lungengängig. Bei der Verbrennung können sich die Fasern lösen und in der Luft verteilen.

Epoxidharze

Beschreibung: Hochleistungskunstharze, die als Matrix für CFK und GFK dienen.
Giftigkeit: Hochentwickeltes Allergiepotenzial (Sensibilisierung). Hautkontakt mit dem ungehärteten Harz oder Härter kann zu schweren, oft dauerhaften Kontaktekzemen führen. Einmal allergisch, reagiert man lebenslang. Dämpfe können die Atemwege reizen.

Polyesterharze

Beschreibung: Häufig verwendete, kostengünstigere Harze für GFK.
Giftigkeit: Enthalten oft Styrol als Lösungsmittel. Styrol-Dämpfe reizen Augen und Atemwege, wirken betäubend auf das Nervensystem (Schwindel, Übelkeit) und werden als krebserregend eingestuft.

Polyurethan (PUR)

Beschreibung: Vielseitiger Kunststoff (Schaumstoffe, Lacke, Kleber).
Giftigkeit: Die Gefahr liegt in den Isocyanaten als Ausgangsstoff. Isocyanate sind starke Atemgifte und Sensibilisierer, die schon in kleinsten Mengen schweres Asthma auslösen können. Bei Verbrennung entstehen hochgiftige Gase wie Blausäure (HCN).


  1. Organische Lösungsmittel & Giftgase

Benzol, Toluol, Xylole (BTX-Stoffe)

Beschreibung: Flüchtige, aromatische Kohlenwasserstoffe, die als Lösungsmittel und in Kraftstoffen vorkommen.
Giftigkeit: Benzol ist stark krebserregend (leukämieauslösend). Toluol und Xylole schädigen das Nervensystem (Lösungsmittelmissbrauch!) und wirken narkotisisch. Alle wirken reizend auf die Atemwege.

Blausäure (HCN)

Beschreibung: Extrem flüchtiges und tödliches Gas, das bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Materialien wie Polyurethan, Nylon oder auch CFK entstehen kann.
Giftigkeit: Hochgiftig! Es blockiert die Zellatmung. Eine Vergiftung führt innerhalb von Minuten zum Tod (atemanlähmend). Schon geringe Konzentrationen sind akut lebensbedrohlich.

Chlorwasserstoffgas (HCl)

Beschreibung: Stechend riechendes Gas, das bei der Verbrennung von chlorhaltigen Kunststoffen wie PVC entsteht.
Giftigkeit: Führt in Verbindung mit Feuchtigkeit (z.B. in den Schleimhäuten der Lunge) zu Salzsäure. Verursacht schwere Verätzungen der Atemwege und ist lebensbedrohlich.


  1. Verbrennungsnebenprodukte & persistente Schadstoffe

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Beschreibung: Entstehen bei unvollständiger Verbrennung von organischem Material (z.B. Holz, Kohle, Kunststoff, Öl).
Giftigkeit: Viele Vertreter sind krebserregend, erbgutverändernd und fortpflanzungsgefährdend. Das bekannteste Beispiel ist Benzo[a]pyren.

Dioxine und Furane

Beschreibung: Unbeabsichtigte Nebenprodukte von Verbrennungsprozessen, besonders bei Anwesenheit von Chlor (z.B. in PVC).
Giftigkeit: Hochgiftig und persistent. Sie reichern sich in der Nahrungskette an und sind stark krebserregend. Sie schädigen das Immunsystem, den Hormonhaushalt und die Fruchtbarkeit.

Polychlorierte Biphenyle (PCB)

Beschreibung: Ehemals weit verbreitete Weichmacher und Isolierflüssigkeiten, heute verboten.
Giftigkeit: Ähnlich wie Dioxine: krebserregend, fortpflanzungsgefährdend und reichern sich im Fettgewebe an.


  1. Schwermetalle

Blei, Cadmium, Chrom(VI)

Beschreibung: Schwermetalle, die in Batterien, Farbpigmenten, Korrosionsschutz oder als Verunreinigungen vorkommen.
Giftigkeit:
Blei: Schädigt das Nervensystem (insbesondere bei Kindern) und die Blutbildung.
Cadmium: Schwere Nierenschäden und krebserregend.
Chrom(VI): Stark krebserregend (Lungenkrebs) und hautschädigend.
Kupfer: Ist in geringen Mengen ein essentielles Spurenelement, kann in höheren Dosen jedoch Leber- und Nierenschäden verursachen.


  1. Betriebsstoffe & Additive

Hydrauliköle, Getriebeöle, synthetische Fette

Beschreibung: Komplexe Mischungen auf Mineralölbasis mit Additiven.
Giftigkeit: Die Basisöle sind i.d.R. schwach giftig, aber die Additive sind problematisch:
Zinkdialkyldithiophosphate (ZDDP): Können bei Zersetzung Schwefeloxide freisetzen.
Organophosphate: Können das Nervensystem schädigen (neurotoxisch).
Phenole (antioxidativ): Reizend und in Reinform giftig.

PFAS (“Ewigkeitschemikalien”): Extrem persistent, reichern sich in Mensch und Umwelt an, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und den Hormonhaushalt zu stören.

PVC-Ummantelungen

Beschreibung: Weich-PVC wird für Kabelisolierungen verwendet.
Giftigkeit: Enthalten oft Phthalate (Weichmacher), die als fortpflanzungsgefährdend gelten. Bei Brand entsteht das hochgiftige Chlorwasserstoffgas (HCl) und bildet damit die Quelle für Dioxine.


  1. Seltene Erden

Neodym, Dysprosium, Praseodym (in Oxid-Form)

Beschreibung: Werden für starke Permanentmagnete in Generatoren und Motoren verwendet.
Giftigkeit: Die Oxide sind lungengängig und können bei chronischer Belastung zu Staublungenerkrankungen (Pneumokoniose) führen. Sie sind ökotoxisch, reichern sich in Böden an und können in Nahrungsketten gelangen. Die Langzeitauswirkungen auf den Menschen sind noch nicht vollständig erforscht, gelten aber als bedenklich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet.

*
*
Du kannst folgende <abbr title="HyperText Markup Language">HTML</abbr>-Tags und -Attribute verwenden: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Entdecke mehr von ax-io.de - Dein Shopping.

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen